Andreas Pitsch: Die ekklesiologischen Irrlehren von Marcel Lefebvre
Entstehungsgeschichte, Rechtfertigung und Auswirkungen
320 Seiten, 15 x 21 cm. gebunden
Fr. 25.-, EUR 19,50
War Marcel Lefebvre der "Athanasius des 20. Jahrhunderts"? Scheinbar ist die "Freigabe" des alten Meßritus ab dem 14. September 2007 durch „Benedikt XVI.“ eine nachträgliche Bestätigung dieses Titels, den ihm die Vertreter seiner Glaubensrichtung geben. Eines der wichtigsten Ziele in seinem Kampf gegen das "Zweite Vatikanische Konzil" und die "nachkonziliaren Reformen" war nämlich die Freigabe der tridentinischen Riten für jeden Priester der lateinischen Kirche. Lefebvre flehte deshalb den "Vatikan" immer wieder eindringlich an, diesen Schritt doch zu tun, denn dies sei der wichtigste Faktor, um die Kirchenkrise nach dem "Zweiten Vatikanischen Konzil" zu überwinden.
Vergleicht man aber diese Überzeugung Lefebvres mit der katholischen Glaubenslehre und mit der Kirchengeschichte, dann zeigt sich, daß sie unhaltbar ist. Bevor man nämlich die hl. Messe zelebriert bzw. aktiv daran teilnimmt und die Sakramente spendet bzw. empfängt, muß man am katholischen Glauben festhalten und sich in Einheit mit der Kirche befinden. Die Kirche verbietet deshalb Apostaten, Häretikern oder Schismatikern, aktiv an der hl. Messe teilzunehmen und die Sakramente zu empfangen. Ziel der Zelebration der hl. Messe und der Spendung der Sakramente ist nicht die Hervorbringung des Glaubens, sondern die Versöhnung, Reinigung, Heiligung und Stärkung der Gläubigen.
Daß die aktive Teilnahme an der Messe und die Spendung der Sakramente nach den tridentinischen Riten nicht automatisch den Glauben hervorbringen, belegen Lefebvre und die Vertreter seiner Glaubensrichtung. Zumindest objektiv sind sie nicht katholisch, da sie zur Rechtfertigung ihres Verhaltens gegenüber den "Konzilspäpsten" und der "Konzilskirche" eine völlig irrige Ekklesiologie entwickelt haben. Nach dieser Ekklesiologie kann auch jemand Papst sein, der ein "zutiefst Liberaler" ist, also auch jemand, der nicht katholisch denkt und handelt. Wie diese Ekklesiologie entstanden ist, worin sie besteht und was für Früchte sie hervorgebracht hat, das soll mit dieser Abhandlung aufgezeigt werden.